In der ewigen Meisterliste der Frauen-Bundesliga gibt es in den 2000er-Jahren tatsächlich bislang nur zwei Namen. Victoria Bamberg war 1999 in die 1. Bundesliga aufgestiegen und auf Anhieb Meister geworden. Mit vier Titeln in Folge legten Kicker & Co. eine neue Rekordserie hin. 

Vor dem letzten Spieltag der Saison 2003/04 lagen in der noch über 100 Wurf auf Kegelwertung gespielten 1. Bundesliga Blau-Weiß Hockenheim und Titelverteidiger Bamberg punktgleich auf Platz 1. Wer siegt, holt den Titel, beim Unentschieden gibt es ein Entscheidungsspiel auf neutraler Anlage. Für die favorisierten Bambergerinnen spielte Daniela Kicker überzeugende 500 Kegel, auch Nadesza Dobesova konnte mit 488 gefallen, doch gegen das Feuerwerk der Gäste reichte das nicht. Hockenheim erzielte einen neuen Auswärtsligarekord mit 2965 Kegeln, traf gleich 214 Kegel mehr als die Bambergerinnen. Julyana Bata und Ursula Zimmermann überspielten mit 506 und 505 die magische 500er-Marke, Stefanie Blach (492), Stephanie Treiber (490), Gabi Daichendt (489) und Claudia Hofmann (483) standen dem Duo aber in nichts nach. Die Überraschung war perfekt und Hockenheim nach 1997 zum zweiten Mal Deutscher Meister.  

Fortan kam allerdings der Meister in Dauerschleife aus der oberfränkischen Domstadt. 2007/08 wurde Blau-Weiß noch einmal mit zwei Punkten Rückstand auf Bamberg Vizemeister, konnte dabei die Victorianerinnen zu Hause im VfL-Clubhaus auf der Zielgeraden mit zwei Kegeln mehr schlagen. Für Bamberg war das die erste Liga-Niederlage nach 57 (!) Spielen. Drei Jahre später löste sich Hockenheim wegen finanzieller und personeller Probleme aber auf.

Im Frühjahr 2022 ging Pöllwitz mit den Bambergerinnen ebenfalls punktgleich in den letzten Spieltag, allerdings hatte der SKCer 7,5 Mannschaftspunkte Vorsprung und Kontrahent Schrezheim kein schlagkräftiges Sextett zusammen, sodass der 8:0-Heimerfolg und die Titelverteidigung wenig überraschend kam. Erst 2023 und vor allem 2024 sorgte Liedolsheim dafür, dass der Spannungsbogen wieder bis ins Saisonfinale reichte.